Der islamische Fastenmonat RamadanDas Ramadanfasten gehört zu den fünf Säulen des Islam. Die anderen vier Säulen sind: das Glaubensbekenntnis, das rituelle Gebet, die Sozialabgabe und die Wallfahrt nach Mekka. Das Ramadanfasten ist eine Pflicht von der ein Muslim nur unter ganz bestimmten entbunden werden kann:
Ausgenommen sind beispielsweise Kinder unter 15 Jahren sowie alte und kranke Menschen und geistigbehinderte Menschen. Gleichfalls befreit sind Wöchnerinnen und schwangere Frauen sowie wie Frauen, die in dieser Zeit ihre Monatsblutung haben. Sie sind jedoch aufgerufen die versäumten Tage nachzuholen.
"Beginnt und beendet das Fasten, sobald ihr die Mondsichel seht!"Der Ramadan, wie jeder islamische Monat, beginnt in jedem Land bzw. jeder Gegend, wenn identifizierbare und glaubwürdige Zeugen die jüngste sichtbare Mondsichel (hilal) gesehen haben. Dabei ist zu beachten, dass die jüngste sichtbare Mondsichel nicht das gleiche ist wie der Neumond. Aus Mitteilungen über die Sichtung durch Telefon, Email usw. ergibt sich im übrigen keine länderübergreifende Verbindlichkeit. In Deutschland wird der Beginn des Ramadan unter anderem durch den "Deutschen Islam-wissenschaftliche Ausschuss der Neumonde" (DIWAN) bekannt gegeben, dessen Vorsitzender zugleich Vorsitzender des "Zentralrats der Muslime in Deutschland" (ZMD).
Der Höhepunkt des Fastenmonats Ramadan ist die "Nacht der Bestimmung" (Lailat-ul Qadr), in welcher dem Propheten Muhammad nach der islamischen Heilsgeschichte und Lehre die erste Sure des Koran herabgesandt wurde. Dreißig Tage lang sind alle Muslime - Sunniten wie Schiiten gleichermaßen - aufgerufen enthaltsam zu sein, und sich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang von allen Genüssen fern zu halten.
Nach Sonnenuntergang wird das Fastenbrechen durchgeführt, indem man eine Dattel isst oder Wasser trinkt. Hierzu beten die Muslime folgendes Gebet:
"O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das Fasten. Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen."Danach folgt das Abendgebet. Zusätzlich werden während Ramadan nach Sonnenuntergang die Tarawih-Gebete gesprochen.
Der Fastenmonat endet mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens ('Id-ul Fitr). Hierzu gehört nicht nur das Fest selber sondern auch eine spezielle Abgabe an Arme, die Zakat-ul-fitr, die noch vor dem Fest gegeben werden sollte. Nach Informationen des Zentralrat der Muslime in Deutschland wurde die Höhe dieser Abgabe in den meisten deutschen Moscheen 2006 auf 5 Euro festgelegt.
Auf den Seiten dieser Organisation finden Sie auch einen Rechner für die Gebets- und Fastenzeiten